Wismar/gc. Die Budapest Business School, die Universitäten Paris (Nanterre) und Essex sowie die Hochschule Wismar werden gemeinsam kleinen und mittleren Unternehmen in ihren Ländern einen Master-Abschluss anbieten, der von diesen vier Hochschulen voll anerkannt wird. Hierfür wurde im März 2005 das SOKREATES-Projekt „SME VirtualCampus“ aufgelegt. Die Projektleitung liegt bei der Budapest Business School. Nun, zur Halbzeit des Projektes, trafen sich vom 19. bis zum 20. September Vertreter aller vier Bildungseinrichtungen an der Hochschule Wismar, um sich über die ersten Ergebnisse auszutauschen. Für das Vorhaben stehen den Hochschulen bis zum 31. Dezember 2009 insgesamt 500.000 Euro an EU-Fördermitteln zur Verfügung. Bei diesem EU-Projekt arbeiten die Lehrstühle der jeweiligen Hochschule unter anderem auch eng mit den großen Wirtschaftsverbänden ihrer Länder zusammen. In Deutschland ist das der Bundesverband mittelständische Wirtschaft e.V. (www.bvmw.de). Ansprechpartner für die Wismarer Hochschule ist Mecklenburg-Vorpommerns Landesgeschäftsführer Wolf Arnold. „Im ersten Projektjahr wurden die allgemeinen Inhalte des Studienprogramms in englischer beziehungsweise französischer Sprache entwickelt. Dabei stand zunächst die europäische Perspektive im Mittelpunkt der Arbeit. In der zweiten Projekthälfte werden die 17 Kurse in die vier Heimatsprachen übertragen und um länderspezifische Lehrinhalte ergänzt, so dass die Teilnehmer nach Erhalt des Master-Abschlusses mit den speziellen Wirtschaftsstrukturen der beteiligten Länder vertraut sind. Nach Abschluss des Projektes soll das europäische Master-Programm gemeinsam von allen vier Hochschulen angeboten und akkreditiert werden“, sagt Prof. Gunnar Prause, Prorektor und Projektleiter an der Hochschule Wismar. Das EU-Projekt „SME Virtual Campus“ ist ein gezielt für den europäischen Markt ausgearbeitet multimediales Lehrprogramm, dessen Inhalt durch die beteiligten Unternehmerverbände auf ihre Praxistauglichkeit geprüft wird. Nach dessen Fertigstellung Ende 2009 werden die Lehrinhalte in Deutsch, Englisch, Französisch und Ungarisch vollständig in elektronischer Form europaweit zur Verfügung stehen. Die Inhalte für 17 Kurse des Lehrprogramms wurden bereits erarbeitet. „Auf unserer Tagung in Wismar wird es in der Hauptsache darum gehen, wie die Praxistauglichkeit der Lehrinhalte sicherzustellen ist? Weiterhin machen wir uns bereits jetzt Gedanken darüber, wie wir nach Anlauf der gemeinsamen Master-Programms den Studentenaustausch zwischen den Hochschulen verbessern können? Denn neben dem gemeinsamen Wissenserwerb soll auch der Erfahrungsaustausch der zukünftigen Studenten durch Auslandsaufenthalte bei den Partnerhochschulen sowie bei Praktika in ausländischen Unternehmen den europäischen Markt hautnah erleben. So wird es künftig gelingen, regionale Unternehmen besser an den europäischen Markt heranzuführen“, erklärt Prause. Die Wirtschaft Europas ist von kleineren und mittleren Unternehmen sowie von zirka 500.000 Einwohnern geprägt. Viele unterschiedliche Kulturen, regionale Besonderheiten und unterschiedliche Sprachen stellen für die meist lokal ausgerichten Betriebe hohe Hürden dar. „Durch den EU-Master-Abschluss wollen wir diese Unternehmen in die Lage versetzen, stärker von den Potenzialen des EU-Marktes profitieren“, sagt Gunnar Prause. Informationen zum „SME VirtualCampus“: http://www.bgf.hu/en/institutes/content/?org_Id=123&c_Id=114 oder unter http://www.bgf.hu/project/llp/erasmus/evc* Heiko Wruck heiko.wruck@t-online.de |